Obwohl wir eine sehr geringe Fluktation haben, kommt es gelegentlich dazu, dass ein neues Pferd in die Gruppe integriert werden muss.
Dies ist bei Pferden, die ein sehr klares Hirachiegefüge in ihrer Gruppe haben, manchmal ein langwieriges Unterfangen. Hierbei ist die wichtigste Voraussetzung, dass das neue Pferd jemals sozialisiert wurde. Das soll heißen, das Pferd weiß wie es sich gegenüber Artgenossen zu verhalten hat. Manch ältere Boxenpferde haben dies in Ihrem Leben nie kennengelernt und sind daher auch manchmal nicht für die Herdenhaltung geeignet.
Die beste Zeit der Intergration ist im Frühjahr und Sommer. Im Winter integrieren wir grundsätzlich keine Pferde, da die Bodenverhältnisse oft ungünstig sind und daher das Verletzungsrisiko zu groß ist. Im Herbst können nur Pferde aus Offenstallhaltung integriert werden, da Boxenpferde meist nicht mehr ausreichend Winterfell zulegen können.
Für die Intergration stehen in beiden Herden großzügige Boxen mit Paddok zur Verfügung in die das neue Pferd separiert wird. Aus diesem sicheren Bereich heraus kann es an mehreren Stellen Kontakt mit der Herde aufnehmen, ohne dass sich die Tiere bedrängen können. Wenn diese Kontaktaufnahme, meist nach zwei bis drei Tagen, erfolgreich verlaufen ist, wird die Herde in einen großen Koppelbereich separiert und der neue Bewohner darf das große Paddock und den Stall erkunden.
Anschließend wird das Pferd zu der Herde in den separaten Weidebereich gebracht. Dort findet unter unserer Beobachtung das Kontakten in der Gruppe statt. Dieser Prozess wird mehrere Tage hintereinander, mit immer längerer Verweilzeit durchgeführt. Je nach Fortschritt kann das neue Pferd nach wenigen Tagen bereits tagsüber in der Gruppe, auch im Paddock-Bereich, mitlaufen. Nachts wird Anfangs noch separiert. Dies ist auch für das separate Füttern erforderlich, da das Kennenlernen der automatischen Fütterung auch noch erfolgen muss.
Bei schlechteren Integrationverläufen Stellen wir separat einen Kontakt zwischen Herdenchef und Neuling z.B. auf dem Reitplatz her. anschließend dürfen die Beiden alleine auf die separate Weide und nach und nach werden weitere Herdenmitglieder dazu geholt. In diesen seltenen Fällen kann eine Integration dann auch bis zu drei Wochen benötigen.
